Girocard, Debitkarte und Kreditkarte – mit jeder kannst Du Geld am Automaten abheben oder in Geschäften und online bargeldlos bezahlen. Allerdings zu unterschiedlichen Konditionen und Bedingungen: Sie belasten Dein Konto teils zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auch die Einsatzmöglichkeiten variieren abhängig vom Kartentyp. Wenn Du vor lauter Zahlungsmitteln die Kasse nicht mehr siehst, sei unbesorgt. Wir helfen Dir zunächst mit einer Kurzdefinition:
- Girocard: Eine Unterform der Debitkarte, die es nur in Deutschland gibt.
- Debitcard: Das Girokonto wird direkt nach Zahlungen oder dem Geldabheben belastet.
- Kreditkarte: Verbucht Zahlungen und Bargeldabhebungen erst zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Girokonto.
- EC-Karte: Vorgängerin der Girocard.
Im Folgenden erklären wir Dir den Unterschied zwischen Debit- und Girocard genauso wie den Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte. Außerdem erfährst Du, wo Du die Karten einsetzen kannst und wie Du eine Girokarte bekommst.
Was ist eine Girocard?
Die Girokarte gibt es nur in Deutschland und ist eine Form von Debitkarte, die das Konto direkt nach Zahlungen oder Geldabhebungen belastet. Der wesentliche Unterschied zwischen einer Girocard und Debitkarte ist also, dass Erstere ein deutsches Zahlsystem ist.
Was ist eine Girocard also genau? Sie ist das klassische, an ein Girokonto gekoppelte Zahlungsmittel. Du bekommst mit ihr Bargeld an allen deutschen Geldautomaten und kannst in mehr Geschäften im Bundesgebiet mit Girokarte bezahlen als mit Kreditkarte.
Fürs Online-Shopping funktionieren Girocards allerdings nicht ohne Weiteres. Außerdem kannst Du sie im Ausland nur nutzen, wenn die Girokarte über Maestro oder V-Pay mit einem internationalen Bezahlsystem kompatibel ist. Das gilt besonders bei Reisen in Länder außerhalb der EU.
Was ist eine EC-Karte?
EC-Karten waren bis 2007 das an ein Girokonto gekoppelte System für Bargeldabhebungen und die bargeldlose Bezahlung in Geschäften. EC steht für „electronic cash“, was auf Deutsch elektronisches Bargeld bedeutet. Der wesentliche Unterschied zwischen einer Girocard und EC-Karte ist, dass die Girocard die EC-Karte abgelöst hat.
Wie Girocards waren EC-Karten eine Form von Debitkarte mit den entsprechenden Eigenschaften wie die Belastung des Girokontos direkt nach Zahlungen, die sie von Kreditkarten unterscheidet. Auch deshalb verwenden viele Menschen die beiden Begriffe bis heute synonym. EC-Karten waren Magnetstreifenkarten, in der Regel zwei bis drei Jahre gültig und wurden nur auf den Namen der Kontoinhabenden oder einer bevollmächtigten Person ausgestellt.
Was ist eine Kreditkarte?
Kreditkarten ermöglichen bargeldlose Zahlungen sowie Bargeldabhebungen mit Zahlungsaufschub bis zur Belastung des Kartenkontos. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte ist also der Abbuchungszeitpunkt für Transaktionen: Meistens rechnen große Anbieter wie Visa, Mastercard und American Express das Kartenkonto monatlich mit der ausstellenden Bank ab. Damit gewähren sie der Kundschaft de facto einen auf einen bestimmten Betrag begrenzten Kredit, den diese monatlich oder über einen längeren Zeitraum abbezahlen.
Außerdem erlauben die Kreditkarten nicht nur nationale, sondern auch internationale Zahlungen, Bargeldabhebungen sowie Buchungen und dienen als Zahlungsmittel im Internet. Dieser Unterschied zur Girocard macht die Kreditkarte zum perfekten Zahlungsmittel auf Reisen, insbesondere außerhalb von Europa. Mit einer Kreditkarte kannst Du ohne Bargeld und Reiseschecks zu anderen Kontinenten reisen. Der Unterschied zwischen einer Visa- und Girocard ist also, dass erstere eine Kredit- und zweitere eine Debitkarte ist.
Woher weiß ich, welche Karte ich habe?
Ein Blick auf die Vorderseite genügt und Du weißt, welche Karte Du hast. Auch wenn die genaue Gestaltung von Girocard, Debitkarte und Kreditkarte von der jeweiligen Bank abhängt, dürfen bestimmte Elemente nicht fehlen:
1. Girocard
Eine Girokarte hat immer das Girocard-Symbol mit Nummernblock, Pfeil und Schriftzug „girocard“ in Blau auf weißem Hintergrund. Weitere typische Elemente auf der Frontseite sind der Name der Bank, Dein Vor- und Nachname, die Konto- und Girocard-Kartennummer, das Ablaufdatum sowie das Zeichen für kontaktloses Zahlen. Außerdem kann die Girokarte einen Chip und zusätzliche Symbole für Zahlungen mit V-Pay- oder Maestro enthalten. Auf der Rückseite befinden sich üblicherweise der Magnetstreifen, IBAN und BIC und gegebenenfalls die CVV der Girocard, also die dreistellige Kartenprüfnummer.
2. Debitcard
Die Debitkarte ähnelt der Girocard in Aufbau und Optik, hat aber einen entscheidenden Unterschied: Statt der Kontonummer hat sie meist auf der Vorderseite eine 16-stellige Kartennummer und ähnelt in diesem Sinne einer Kreditkarte. Ob Vorder- oder Rückseite – an irgendeiner Stelle wirst Du außerdem das Wort „Debit“ oder „Debitcard“ finden.
3. Kreditkarte
Der erste auffällige optische Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte besteht häufig in der Hochprägung der 15- oder 16-stelligen Kreditkartennummer. Das heißt, Du kannst die Nummer sogar erfühlen. Ansonsten enthält sie dieselben Elemente wie eine Debitkarte und natürlich den Namen des jeweiligen Kreditunternehmens: VISA, Mastercard oder American Express.
Wo kann ich mit welcher Karte zahlen?
Grundsätzlich kannst Du Deine Karte überall dort nutzen, wo das entsprechende Symbol explizit darauf hinweist. Geldautomaten und Geschäfte bringen die Zeichen für Girocard, V-Pay, Maestro und Co. gut sichtbar an strategischen Stellen an.
Ob Girocard, Debitkarte oder Kreditkarte – für Bargeldabhebungen am Automaten kommen alle Kartentypen in Frage. Allerdings gelten hierfür abhängig von den Bedingungen des Betreibers des Geldautomaten und Deiner Bank verschiedene Konditionen und Gebühren. Beispielsweise ist die Bargeldabhebung mit einer Kreditkarte in den meisten Fällen grundsätzlich gebührenpflichtig, dafür aber weltweit möglich. Erkundige Dich im Zweifel also genau, welche Bedingungen für die jeweilige Karte gelten.
Viele Geschäfte in Deutschland bieten standardmäßig Kartenzahlungen an. Neben Bargeld ist die Girocard dabei die meistgenutzte, am weitesten verbreitete und beliebteste Bezahlform. Auch andere Debitkarten akzeptieren Läden meist problemlos. Die Zahlung mit Kreditkarte ist dagegen nicht so weit verbreitet, das gilt besonders für Karten von American Express. Wenn Du Online-Einkäufe mit Karte zahlen möchtest, brauchst Du dagegen in der Regel eine Debit- oder Kreditkarte.
Wie bekomme ich in Deutschland eine Girocard?
Wie bereits erwähnt, gibt es die Girocard ausschließlich in Deutschland. Das bedeutet auch, dass Du normalerweise automatisch eine Girokarte bekommst, wenn Du bei einer deutschen Bank ein Girokonto eröffnest. Wie üblich bestätigen Ausnahmen die Regel – jedes Kreditinstitut entscheidet selbst, welche Karten es mit dem jeweiligen Kontomodell ausgibt.
Kann ich die Gircoard im Ausland nutzen?
Noch funktionieren die meisten Girocards im Ausland. Das liegt an internationalen Kooperationen mit den großen Kreditkartenanbietern. Die Logos für das sogenannte Co-Badging wie Maestro von Mastercard und V-Pay von VISA haben wir bereits erwähnt. Wenn eines der beiden Symbole auf Deiner Girocard aufgedruckt ist, kannst Du das entsprechende System auch nutzen.
Wenn Du mit einer Girocard im Ausland bezahlen möchtest, kommt es auch darauf an, wo genau Du unterwegs bist. Denn während Maestro-Karten weltweit gültig sind, funktionieren V-Pay-Karten in der Regel nur in Europa. Wie sich das Ganze in Zukunft gestalten wird, ist derzeit fraglich. Denn Mastercard hat das Maestro-System zum 1. Juli 2023 eingestellt. Banken können seither keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion ausgeben. Wenn Du noch eine gültige Girocard mit Maestro-Logo hast, kannst Du sie bis zu ihrem Ablauf wie gewohnt benutzen.
Achte außerdem darauf, dass manche Banken die Girocard aus Sicherheitsgründen standardmäßig nur für den Einsatz in Europa freischalten. Wenn Du sie auch in anderen Ländern nutzen möchtest, musst Du vorab einen entsprechenden Antrag stellen. Am besten Du erkundigst Dich also bei deiner Bank, ob die Girokarte in Deinem Reiseland funktioniert. Ein weiterer wichtiger Punkt sind eventuelle Tages- und Wochenlimits der Karte fürs Geldabheben und Bezahlen.
Fazit
Was früher die EC-Karte war, ist heute die Girocard: Ein elektronisches Zahlungsmittel für Bargeldabhebungen am Automaten und bargeldlose Zahlungen in Geschäften. Dein Girokonto wird dabei immer direkt nach der Transaktion belastet. Deshalb sind Girokarten eine Form von Debitkarte, die es nur in Deutschland gibt. Wenn sie ein Logo von V-Pay oder Maestro trägt, kannst Du mit Deiner Girocard auch im Ausland bezahlen. Da Mastercard das Maestro-System aber nach und nach einstellt, werden Optionen wie Western Union Digital Banking für all diejenigen interessant, die häufig im Ausland unterwegs sind und dort Geld abheben oder mit Karte bezahlen wollen. Das Western Union-Konto kommt außerdem mit einer kostenlosen Debitkarte und erfordert keine Schufa-Auskunft.
Häufig gestellte Fragen
- Was ist der Unterschied zwischen Girocard und Debitkarte?
Eine Girocard ist eine spezielle Form von Debitkarte, die nur deutsche Banken ausgeben. Bis auf diese Besonderheit funktionieren sie genauso wie eine reguläre Debitkarte.
- Was ist der Unterschied zwischen Girocard und Kreditkarte?
Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen einer Girocard und einer Kreditkarte ist der Zeitpunkt, zu dem das Girokonto nach einer Bezahlung oder Bargeldabhebung belastet wird: Bei einer Girocard erfolgt die Buchung sofort, bei einer Kreditkarte wird der Betrag zunächst auf dem Kreditkartenkonto und zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Konto verrechnet. Außerdem eignen sich Kreditkarten für den Einsatz im Ausland. Girokarten funktionieren nur in Kombination mit dem V-Pay- oder Maestro-System auch außerhalb von Deutschland.
- Was ist der Unterschied zwischen Debitkarte und Kreditkarte?
Zahlungen und Bargeldabhebungen mit einer Debitkarte werden sofort auf dem Girokonto verbucht. Bei Transaktionen mit einer Kreditkarte geht der Betrag zunächst auf dem Kreditkartenkonto ein und wird zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Konto verrechnet. Während Verbraucher ihre Kreditkarten problemlos im Ausland nutzen können, funktionieren Debitkarten nur dann in anderen Ländern, wenn sie an das V-Pay- oder Maestro-System gekoppelt sind.