Was ist die Bankleitzahl (BLZ)?

Money By Viktorija Lomteva July 2, 2024

Die Bankleitzahl (BLZ) dient in Deutschland als Identifikation für Banken und Kreditinstitute beim bargeldlosen Zahlungsverkehr. Da außerdem alle Zahlungsdienstleister über ein eigenes Konto bei der Deutschen Bundesbank verfügen, taucht die Bankleitzahl dort als Kontonummer auf. Rein technisch hat der BIC (Bank Identifier Code) die BLZ mit der Einführung des SEPA-Verfahrens im Europäischen Zahlungsraum ersetzt.

Trotzdem ist die achtstellige Zahlenfolge nicht verschwunden. Was ist eine Bankleitzahl also genau? Wird sie heute noch verwendet oder nicht, wie unterscheidet sie sich vom BIC und taucht sie auf Kontoauszügen oder im Online-Banking noch auf? Wir geben Dir im Folgenden eine Antwort auf diese und weitere wichtige Fragen.
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Wird die BLZ noch verwendet?

Aus Verbrauchersicht hat der BIC die BLZ 2014 abgelöst. Aber ganz verschwunden ist das 1970 eingeführte System mit einheitlich aufgebauten Bankleitzahlen nicht. Die achtstellige, numerische Kennzeichnung identifiziert alle Kreditinstitute im Bundesgebiet eindeutig und war die Basis für einen automatisierten Zahlungsverkehr: Mit Hilfe der BLZ und der Kontonummer ließen sich zunächst Belege und später elektronische Datensätze für Überweisungen, Schecks oder Lastschriften empfängerbezogen ausstellen. Das wiederum beschleunigte die Abwicklung des Zahlungsverkehrs deutlich.

Seit der Einführung des Europäischen Zahlungsraumes (SEPA, Single Euro Payments Area) 2014 dient der so genannte Bank Identifier Code (BIC) als Kennung für Dienstleister beim Zahlungsverkehr. Als Kontonummer der Kreditinstitute bei der Bundesbank und als Teil der International Bank Account Number (IBAN) taucht die Bankleitzahl trotzdem weiter auf. Deshalb sind auch IBAN-only-Überweisungen ohne BIC möglich. Die 22-stellige deutsche IBAN enthält neben der BLZ ein Länderkennzeichen, eine zweistellige Prüfzahl und die zehnstellige Kontonummer.
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Wo finde ich die Bankleitzahl?

Wenn Du auf der Suche nach Deiner Bankleitzahl bist, findest Du Sie wahlweise auf der Website der jeweiligen Bank oder überall dort, wo die IBAN auftaucht. Ein Blick auf deine Debit- oder Girokarte genügt also, wenn Du Dich fragst, wo du deine Bankleitzahl findest. Auch über das Online-Banking kannst Du die Bankleitzahl ausfindig machen.

Wo steht die Bankleitzahl in der IBAN?

Wenn Du über eine IBAN die Bankleitzahl bestimmen möchtest, musst Du lediglich wissen, an welcher Stelle der Zahlenfolge sie sich verbirgt. Denn wie die Bankleitzahl, folgt auch die IBAN einem strengen Aufbau und besteht aus klar definierten Teilen:

  1. Ländercode: Die IBAN beginnt mit zwei Buchstaben. Sie definieren, in welchem Land die Bank sich befindet – beispielsweise DE für Deutschland.
  2. Prüfziffer: Über die zweistellige Prüfziffer im Anschluss prüft ein Algorithmus die IBAN auf ihre Richtigkeit.
  3. Bankleitzahl: Die achtstellige BLZ beginnt bei jeder deutschen IBAN direkt nach der Prüfziffer und steht somit an der dritten bis zehnten Stelle hinter dem DE.
  4. Kontonummer: Auch die Kontonummer aus der IBAN ablesen ist einfach – schau einfach auf die letzten zehn Stellen der IBAN nach der Bankleitzahl.

Ob die Bankleitzahl auf einer Karte gesondert, als Teil der IBAN oder gar nicht auftaucht, hängt von der jeweiligen Bank und der Art der Karte ab. Beispielsweise sucht man die Bankleitzahl auf Kreditkarten meist vergeblich, weil Banken nur die Kreditkartennummer aufdrucken.

Wo steht die Bankleitzahl auf dem Kontoauszug?

Es gibt drei Möglichkeiten, Kontoauszüge einzusehen: Sie lassen sich direkt an Bankautomaten in der Filiale ausdrucken, per Post schicken – meist gebührenpflichtig – oder online einsehen. Welche Optionen zur Verfügung stehen, ob diese gratis oder kostenpflichtig sind und wo genau die Bankleitzahl auf dem Kontoauszug steht, hängt vom jeweiligen Kreditinstitut ab. Wie alle Deine persönlichen Daten steht sie aber meistens im oberen Teil des Dokuments – wahlweise klar als BLZ gekennzeichnet oder als Teil der IBAN.

Kann ich die Bankleitzahl im Onlinebanking finden?

Auch über den persönlichen Bereich im Onlinebanking lässt sich die BLZ in der Regel problemlos einsehen. Wo genau hängt auch hier vom jeweiligen Kreditinstitut ab. Aber üblicherweise taucht die Bankleitzahl als Teil der IBAN an prominenter Stelle in der Kontoübersicht auf.
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Was ist der Unterschied zwischen BLZ und BIC?

Fassen wir also zusammen – ob Bankleitzahl oder BIC – beide haben die Aufgabe, einen Zahlungsdienstleister eindeutig zu bestimmen. Während es sich bei der Bankleitzahl um ein deutsches System handelt, kommt der SWIFT/BIC-Code im europäischen Zahlungsraum zum Einsatz. Außerdem unterscheiden sie sich im Aufbau. Ob es sich um eine Bankleitzahl oder den BIC handelt, siehst Du meistens auf den ersten Blick. Denn während die BLZ aus acht Zahlen besteht, umfasst der BIC acht bis elf alphanumerischen Zeichen und ist in vielen Fällen eine Buchstabenfolge ohne Ziffern:

Aufbau Bankleitzahl

Aufbau BIC

Clearing-Gebiet: Stelle 1 Bankcode: Stelle 1-4
Ortsnummer: Stelle 2 und 3 Ländercode: Stelle 5-6
Netz bzw. Bankengruppe: Stelle 4 Code für den Ort, in dem sich der Sitz des Zahlungsdienstleisters befindet: Stelle 7-8
Institutseigene Nummerierung: Stellen 5 bis 8 legen Zahlungsdienstleister in Absprache mit der Deutschen Bundesbank selbst fest Optionale Kennzeichnung der Filiale: Stelle 9-11

 

Wann wird die Bankleitzahl verwendet?

Die Bankleitzahl wurde also vom BIC ersetzt und ist gleichzeitig nicht ganz verschwunden. Sie spielt vor allem für die Kreditinstitute und Zahlungsdienstleister selbst weiter eine wichtige Rolle: Wenn Banken ein neues Konto eröffnen, hilft sie bei der Vergabe der IBAN-Nummer. Denn selbst wenn zwei Banken ihren jeweiligen Klienten dieselbe Kontonummer zuweisen, identifiziert die IBAN ihre Konten dank der BLZ eindeutig. Darüber hinaus dient die Bankleitzahl wie bereits erwähnt als Kontonummer der Kreditinstitute bei der Bundesbank.

Wann wird der BIC benutzt?

Die Nutzung von IBAN und BIC hat die Bearbeitung von Zahlungsaufträgen bei Banken deutlich vereinfacht und beschleunigt. Seit Februar 2014 braucht es für Überweisungen im Inland zwingend die IBAN und für Transaktionen ins Ausland den BIC. Das System für Überweisungen via Kontonummer und Bankleitzahl wurde im Februar 2016 endgültig abgeschafft.

Außerdem können Verbraucher seit diesem Datum immer dann eine Auslandsüberweisung ohne BIC tätigen, wenn es sich um eine Zahlung innerhalb des SEPA-Gebiets handelt. Denn hier können Zahlungsdienstleister den Empfänger auch allein über die IBAN eindeutig bestimmen. Wenn es sich aber um eine internationale Transaktion in Länder außerhalb des SEPA-Raums handelt, müssen Verbraucher den BIC weiterhin angeben.
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Fazit

Die Einführung der Bankleitzahl hat 1970 die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs deutlich vereinfacht und beschleunigt. Bis heute hilft sie als Teil der IBAN dabei, Empfänger eindeutig zu identifizieren. Im täglichen Bankgeschäft spielt die BLZ in Reinform für Verbraucher und Verbraucherinnen inzwischen eine untergeordnete Rolle: Für Überweisungen im SEPA-Raum genügt die IBAN, für Transaktionen in Länder außerhalb des europäischen Zahlungsraums braucht es zusätzlich den BIC.

Dagegen bleibt die Bankleitzahl ein fester Bestandteil bankinterner Abläufe und für die Zusammenarbeit mit der Bundesbank. Bei der Eröffnung neuer Konten identifiziert sie diese als Teil der IBAN eindeutig und die Bundesbank nutzt die BLZ für die Führung der Geschäftskonten der Kreditinstitute.

FAQs

  1. Wo finde ich die Bankleitzahl?
    Als Teil der IBAN findet sich die Bankleitzahl auf Geldkarten, Kontoauszügen oder in der Kontoübersicht im Online-Banking. Manche Banken nennen ihre Bankleitzahl auf ihrer Website.
  2. Wo steht die Bankleitzahl in der IBAN?
    Die Bankleitzahl folgt auf den aus zwei Buchstaben bestehenden Ländercode und die zweistellige Prüfziffer der IBAN. Damit steht die Bankleitzahl in der IBAN an der fünften bis zwölften Stelle, direkt gefolgt von der Kontonummer.
  3. Was ist der Unterschied zwischen Bankleitzahl und BIC?
    Die Bankleitzahl identifiziert ein Kreditinstitut innerhalb von Deutschland eindeutig, der BIC weltweit. Außerdem unterscheiden sich Bankleitzahl und BIC in ihrer Länge, Form und im Aufbau. Während die BLZ aus einer achtstelligen Zahlenfolge besteht, hat der BIC acht bis elf alphanumerische Zeichen und enthält häufig nur Buchstaben.