Möchten Sie mehr über den heiligen Fastenmonat erfahren? Wir haben unsere Western Union Teammitglieder zu ihren Ramadan-Traditionen befragt.
Ramadan, der neunte Monat des islamischen Kalenders und einer der fünf Säulen des Islam, wird von 1,9 Milliarden Muslimen weltweit als Heiliger Monat des Betens, der Reflektion und des Fastens begangen. Ramadan folgt dem Mondkalender, wodurch sich der Beginn des Ramadan jedes Jahr verschiebt.
Im Jahr 2021 beginnt Ramadan am Montag, 12. April und dauert bis Dienstag, 11. Mai. Offiziell beginnt er bei der ersten Sichtung des zunehmenden Mondes am Tag nach Neumond. Die Tradition der Sichtung des Mondes als Zeichen für den Beginn von Ramadan variiert von Land zu Land, genauso wie die Rituale und Traditionen.
Während des Ramadan sind alle Muslime, die körperlich dazu imstande sind, zum Fasten, auch Saum genannt, verpflichtet. Während des Fastens verzichten Muslime auf Essen und Trinken von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Ausgenommen davon sind Kranke, Schwangere, Stillende, Menstruierende oder Reisende. Auch junge Kinder und ältere Menschen dürfen auf das Fasten verzichten.
Für Muslime bedeutet das Fasten eine Art Selbstdisziplinierung, um Allah oder Gott näher zu kommen. Ramadan ist die Zeit für spirituelle Reflektion, Gebete, gute Taten und Zeit mit der Familie und Freunden.
Um mehr über den Heiligen Monat zu erfahren, haben wir unsere Western Union Teammitglieder zu ihren Traditionen befragt und dazu, wie sie Ramadan 2021 verbringen werden.
- Abdenbi Amounan, 39, ist unser Assistant Marketing Manager für Europa und Verantwortlicher für den digitalen Handel im europäisch-afrikanischen Markt. Abdenbi lebt in Mohammedia, einer Stadt in Marokko.
- Rajaa El Korchi, 42, wurde in Frankreich geboren. Sie lebt derzeit in London, UK, und ist unsere Senior Recruiterin für die EMEA-Region.
- Moudar Mouhamed, 31, ist Senior Digital Products & Customer Success Specialist bei Western Union. Mohamed kommt aus Aleppo, Syrien und lebt in Wien, Österreich.
Worum geht es beim Ramadan?
Abdenbi: „Ramadan, oder auch Ramazan, ist der Monat des Betens, des Fastens und des sozialen Engagements. In diesem Monat verzichten Muslime von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Das Mahl vor Sonnenaufgang wird Sahūr (vom Arabischen „die Zeit vor Sonnenaufgang“) genannt und das Mahl nach Sonnenuntergang heißt Iftār (wörtlich „Fastenbrechen“). Traditionell bereiten muslimische Familien viele verschiedene Speisen zu, die sie mit Teammitgliedern und ärmeren Nachbarn teilen.“
Moudar: „Ramadan bedeutet 30 Tage Entspannung. Jeder sollte also achtsam sein und nur positive Dinge tun. Es ist auch wichtig, Gott nah zu sein. Ramadan ist auch dafür da, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Wir alle kommen jeden Tag zum Iftār zusammen.“
Rajaa: „Beim spirituellen Aspekt von Ramadan geht es darum, zu meditieren und Gott näher zu kommen. Als Teil des sozialen Engagement unterstützen wir bedürftige Personen, die in unserer Nachbarschaft oder im Ausland leben.“
Welche Traditionen befolgt Ihre Familie?
Abdenbi: „Das Fastenbrechen Iftār gemeinsam mit der Familie zu begehen, ist für mich die wichtigste Tradition. Als ich das erste Mal gefastet habe, habe ich während des Ramadan sportliche Aktivitäten vermieden. Nach und nach habe ich verstanden, dass es nicht nur darum geht, auf Essen und Trinken zu verzichten, sondern auch darum, nett zu allen zu sein, zu arbeiten, ein wenig Sport zu treiben, sich in Geduld zu üben und freundlich und großzügig zu sein.“
Rajaa: „Jeden Abend kommen wir als Familie zum Fastenbrechen zusammen. Fast jedes Mal gibt es andere Speisen, die meistens traditionell aus Marokko sind, wie Suppen, Samosas und Tajine. Am Wochenende treffen wir uns mit engen Freunden. Es ist so wie bei Festtagen (wie zum Beispiel beim Treffen an Weihnachten, nur dass es einen Monat dauert) mit spirituellen und sozialen Aspekten.“
Feiern Ihre Freunde Ramadan mit den gleichen Ritualen oder sind diese anders?
Rajaa: „Nur die traditionellen Speisen weichen ab, je nach Herkunft der Person.“
Moudar: „Den größten Unterschied macht es, ob man in der Stadt oder auf dem Land lebt. In kleineren Dörfern muss man am Ende des Ramadan viel mehr Personen besuchen.“
Gibt es eine besondere Ramadan-Geschichte, die Sie mit uns teilen möchten?
Rajaa: „Meine Lieblingserinnerung an Ramadan ist, als ich im Jahr 2019 Palästina besucht habe. Ich habe in der berühmten al-Aqsa-Moschee meditiert und Mahlzeiten mit Einheimischen aus Jerusalem zum Fastenbrechen geteilt. Eine palästinensische Familie gab mir Essen, weil ich es nicht rechtzeitig in das Hotel zurückgeschafft habe. Das war für mich der emotionalste Moment. Ich habe außerdem eine Mahlzeit zum Fastenbrechen mit einer Großmutter aus Gaza geteilt. Das war das erste Mal seit 20 Jahren für sie, dass sie von Gaza nach Jerusalem reisen durfte.“
Wie ist es, wenn man während des Ramadan im Ausland lebt?
Moudar: „Während es schwierig ist, Leuten beim Essen und Trinken zuzusehen, wenn man es selbst nicht darf, schätze ich es, dass sie versuchen, während des Ramadan keinen zusätzlichen Druck auf mich auszuüben. Aber es gibt auch körperliche Veränderungen. Zu Beginn des Ramadan, bevor das Fasten beginnt, kann ich morgens alles essen und für abends kaufen wir sehr viel zu essen ein. Aber Ende des Monats essen wir sehr wenig, weil der Körper so große Mengen gar nicht mehr aufnehmen kann.“
Rajaa: „Es kommt darauf an, in welchem Land man lebt. In UK sind die Menschen zum Beispiel sehr tolerant und akzeptieren Personen mit unterschiedlichen Hintergründen. Ihnen tut es sogar leid, während des Ramadan vor mir zu essen.“
Wie sehen Sie das Fasten aus einer spirituellen und praktischen Perspektive?
Abdenbi: „Aus spiritueller und auch aus gesundheitlicher Sicht ist Fasten eine gute Sache.“
Moudar: „Für mich ist es auch aus gesundheitlichen Gründen praktisch. Wenn du zukünftig auf bestimmte Speisen verzichten möchtest oder den Kaffeekonsum reduzieren oder aufhören möchtest zu rauchen, dann ist Ramadan die perfekte Gelegenheit dafür. Denn danach kannst du einfach bei null anfangen. Dein ganzer Körper ist gereinigt.“
Rajaa: „Für mich ist es am schwierigsten, kein Wasser trinken zu dürfen. Für andere sind es vielleicht Zigaretten oder Kaffee. Nach einer Woche merkt man aber, dass die Gelüste nachlassen. Was man wissen sollte und was auch wissenschaftlich bewiesen ist: Durch das Fasten werden die Organe gereinigt, wenn man sich zudem gesund ernährt.“
Wie wirkt sich Covid-19 auf das Feiern des Ramadan aus?
Rajaa: „Ich hoffe, dass ich nach Frankreich reisen kann, denn letztes Jahr war ich wirklich traurig, weil ich ganz alleine in London bleiben musste. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich mit meinen Freunden und meiner Familie feiern kann.“
Abdenbi: „Dieses Jahr wird es schwerer sein, weil ich nicht mit der gesamten Familie feiern kann. Wir können nur mit wenigen Freunden feiern, so wie letztes Jahr.“
Moudar: „Für mich ist das genauso, weil ich Ausland lebe. Deshalb muss ich sicherstellen, dass die Menschen, die ich kenne und vor allem die Kinder, Kleidung und andere Geschenke rechtzeitig erhalten.“
Ist es üblich zum Eid al-Fitr Geld zu senden oder Geschenke zu überreichen?
Abdenbi: „Während des Ramadan sind Gesten der Nächstenliebe für Muslime, die es ermöglichen können, verpflichtend. Muslime werden daran erinnert, großzügig zu sein und sich sozial zu engagieren, wie zum Beispiel anderen Geld oder Essen zu schenken.“
Rajaa: „Ja, wir losen Namen innerhalb der Familie aus, wie beim Wichteln, und beschenken diese Person dann. Das macht Spaß und ist eine schöne Art, das Ende des Ramadan zu feiern.“
Moudar: „Nach 30 Tagen des Ramadan gibt es eine großes, dreitägiges Fest, das Eid al-Fitr, oder auch das Fest des Fastenbrechens. Vor dem Eid-Fest sollte jeder ein wenig Geld an die benachteiligten Mitglieder unserer Gesellschaft spenden. Zum Eid-Fest bekommt dann die ganze Familie neue Kleidung. Normalerweise treffen wir die Familie meines Vaters am ersten Tag des Eid-Fests, die Familie meiner Mutter am zweiten Tag und Freunde am dritten. Wenn du in einem Dorf lebst, bedeutet die Familie zu besuchen manchmal, dass man an einem Tag 70 Häuser besucht, wobei jeder Besuch nur etwa 5 bis 10 Minuten dauert. Und am Abend entschieden wir uns für ein Haus, wo wir uns alle treffen, reden, essen und feiern.“
Wie haben sich die Feierlichkeiten zu Eid al-Fitr verändert, als Sie ins Ausland gezogen sind?
Moudar: „Sie haben sich sehr stark verändert. Wenn ich wie jetzt nicht zu Hause bin und ich nicht gemeinsam mit den Nachbarn dieselben Traditionen lebe, feiere ich Eid, indem ich nur 4 oder 5 Häuser besuche. Das liegt aber auch daran, dass ich in einer Stadt lebe. Meine Freunde, die in der Stadt leben, treffen weniger Menschen, etwa bis zu 10 Häuser pro Eid-Tag.“
Rajaa: „Für mich haben sich die Feierlichkeiten nicht besonders verändert. Die Kultur ist in allen muslimischen Gesellschaften sehr ähnlich. Als ich in Frankreich war habe ich mich mit der Familie und engen Freunden getroffen und in der UK fast nur mit engen Freunden. Allerdings sind die Rituale (Treffen zum Essen und Meditation) alle sehr ähnlich.“
Wie gibst du anderen zum Ramadan am liebsten etwas zurück?
Moudar: „Ich sende jedes Jahr einen kleinen Geldbetrag, also 100 € an drei bis fünf Familien.“
Abdenbi: „Ich sende einfach verschiedene Geschenke zum Eid al-Fitr.“
Rajaa: „Ich engagiere mich sozial und unterstütze Menschen in Not.“
Ramadan Kareem!
Wenn Sie Ihren muslimischen Freunden einen „gesegneten Ramadan“ oder ein „Frohes Eid al-Fitr“ wünschen möchten, können Sie „Ramadan Mubarak“ oder „Gesegnetes Eid al-Fitr“ wünschen. Sie können auch „Ramadan Kareem!“ sagen, was so viel bedeutet wie „Ramadan soll großzügig für dich sein“ oder „Eid Mubarak“, was „Ein gesegnetes Eid-Fest“ heißt.
Und wenn Sie großzügig sein und Geld an Ihre Familien oder bedürftige Personen schicken möchten, können Sie das mit Western Union tun: Über die App von überall aus, ganz bequem von zu Hause auf WU.com oder persönlich an einem unserer Vertriebsstandorte.[1]
Ramadan Mubarak von Western Union!
[1] Bitte beachten Sie, dass Ihre Auswahl sich auf die Transfergebühr auswirken kann, die angezeigt wird, bevor Sie mit Ihrer Transaktion fortfahren.